Neubau eines E-Centers in Wolfsburg
Das bestehende E-Center auf dem Grundstück, das in dieser Region die Nahversorgung für die umliegenden Wohngebiete gewährleistet, wird durch einen ebenerdigen Neubau ersetzt. Der Entwurf für den Neubau des E-Centers positioniert sich mit einer raumgreifenden, einladenden, dominanten und offenen Geste zur Schulenburgallee und Allerstraße. Das Baugrundstück im niedersächsischen Wolfsburg beeindruckt mit den vier optimalen Grundstücksseiten. Einerseits mit der Anbindung an den Neuen Teich und dem Grünzug im Norden, dem Wohngebiet im Osten, der Allerstraße im Süden sowie der Schulenburgallee im Westen.
Das Gebäude öffnet sich in Form und Materialität in Richtung Stellplatzanlage und heißt die Kunden mit einem hohen Wiedererkennungswert willkommen. Architektonisch entwickelt sich der Baukörper durch eine Außenwand und einem Dach, die zu einer Hülle verschmelzen und die sich gegensätzlich zueinander öffnen, verschneiden und auf die Verkaufsfläche legen. Die Hülle selbst hat leichte Faltungen, die dem Gebäude große Dynamik und Spannung verleihen. Durch die Schnittstelle der beiden Dächer entsteht eine visuelle Achse in und durch den Markt und lässt diesen offen und freundlich erscheinen.
Von der Achse aus erstrecken sich die Konzessionäre beidseitig von Süden nach Norden. Die im Osten angrenzende Wohnbebauung wird durch die komplett geschlossene Fassade visuell als auch akustisch durch die Einhausung der Anlieferung geschützt.
In Bezug auf die Autoindustrie und den Karosseriebau, setzt das neue E-Center mit der Fassade und den darin enthaltenen Faltungen ein Statement in der Autostadt Wolfsburg. Der Baukörper des E-Centers ist mit großformatigen Tafeln aus feuerverzinktem Stahlblech verkleidet. Die robuste Fassade bildet durch die Reflektionen des Lichts und der Farben der Umgebung einen Kontrast zu den Nachbargebäuden und wirkt dadurch lebhaft und dynamisch. Das Dach ist als fünfte Fassade mit Grünflächen, die die inneren Konturen und Achsen wieder aufnehmen, ausgestattet. Zum Neuen Teich und zum Parkplatz hin öffnet sich die Fassade mittels einer Pfosten-Riegel-Konstruktion, die unter anderem Einblicke in die Verkaufsfläche und die Mall zulässt. Eingestellte Wände ermöglichen das Aufstellen von Regalen und zugleich das natürliche Belichten der Verkaufsfläche.
Um ein Maximum an Flexibilität zu gewährleisten, wurde die komplette Verkaufsfläche des E-Centers stützenfrei konzipiert. Die sichtbaren Holzleimbinder verlaufen mit der Unterkante parallel zu der Verkaufsfläche. Die Oberkante hingegen sorgt für das Gefälle der Dachkonstruktion. Im Eingangs- und Kassenbereich werden Abfangungen eingesetzt, um diese Bereiche ebenfalls stützenfrei zu gestalten, flexibel zu halten und zugleich die Stützenweite der Binder nicht zu groß werden zu lassen.
Das Gebäude ist nach den Standards der aktuellsten Energiesparverordnung geplant. Der bauliche Sonnenschutz ist durch die großen Vordächer und Auskragungen sichergestellt. Demgegenüber steht der hohe Glasanteil, der viel natürliches Licht in den Markt lässt und somit weniger Kunstlicht erforderlich macht. Die fünfte Fassade, das begrünte Dach, verstärkt den Bezug zu dem Grünzug im Norden. Der Parkplatz gliedert sich ebenfalls durch die angelegten Grünstreifen in den vorhandenen Grünzug ein und bietet 69 Stellplätze, inklusive E-Mobility-Stationen. In der Tiefgarage gibt es weitere 120 Stellplätze (Bestand ca. 90). Die besondere Nachhaltigkeit ist hier unter anderem auch in Bezug auf die Mehrfachnutzung zu sehen. Im Norden befindet sich eine Terrasse, die auch als Seebühne für Veranstaltungen, Konzerte, Public-Viewing und Open-Air Kino genutzt werden kann. Die Besucher haben die Gelegenheit, auf den Sitzmöglichkeiten im Grünen Platz zu nehmen und zu verweilen. Des Weiteren lädt sie dazu ein, am Sonntag einen kleinen Lunch beim Bäcker zu sich zu nehmen und den Ausblick zu genießen.
Planung/Realisierung: | 2017-2019 |
Leistungsphasen: | 1-4 |